Everglades (City) 🐊

Kurz vor 9:00 sind wir in Sebring aufgebrochen. Vorbei ging es über kilometerlange kerzengerade Straßen. Gesäumt von endlosen Orangenplantagen zu beiden Seiten der Straße. Es wird Zeit, dass die Autos wirklich autark fahren. Momentan muss man alle 20 Sekunden einen Miniimpuls am Lenkrad geben, sonst bremst das Fahrzeug. Erinnert etwas an den Totmannschalter in Zügen. In so einem Semiautomatischen Fahrzeug hat man als Fahrer echt nicht mehr viel zu tun. Einmal haben wir einen großen Schwarm schwarzer Geier in der Luft kreisen sehen. Diese Szene erinnerte mich an alte Italowestern, wo der Protagonist fast verdurstet in der Wüste liegt und die Geier über ihm kreisen…

Kurz nach 11am waren wir in Everglades City. Schnell zwei Combotickets (Mangroove Airboot, Grasland Airboat, Alligator Show und Wildlife Exhibition (Zoo) für je 75$) gekauft, kurz eingecremt und dann ging es auch schon los. Zuerst auf einem kleinen Airboat zusammen mit 4 anderen. Diese Boote haben keine Schraube oder Jetstream im Wasser, sondern einen großen Luftpropeller am Heck. Und mit dem schieben sie mächtig an. Die Boote haben auch faktisch keinen Tiefgang.
Im Hafenbereich fahren die Boote super langsam. Wellenschlag und Lärm wird vermieden. Direkt nach dem Start die erste Überraschung. Ein Manatee tauchte vor dem Boot kurz auf und holte Luft. Sobald der Pilot in einem Mangroventunnel abgebogen war, gab er richtig Gas. Die Tunnel sind teilweise nur so breit wie das Boot und ich habe uns mehrfach aufgespießt auf Mangrovenwurzeln oder den spitzen Keimlingen gesehen. Aber die Piloten wissen was sie tun und die Boote sind enorm wendig.
Unterwegs haben wir noch diverse kapitale Alligatoren gesehen. Angeblich alles Weibchen die ihre Nester bewachen und deswegen momentan relativ aggressiv sind. Wir wollten eh nicht schwimmen…
Nach 55 Minuten waren wir wieder zurück am Startpunkt.

Nach dieser Airboot Tour folgte dann die zweite mit einem etwas größeren Model. Das ganze aber ca. 5 Meilen entfernt. Diesmal saßen wir nicht in der ersten Reihe und sind deswegen auch halbwegs trocken geblieben. Die Landschaft hier ist wesentlich offener und diese dicken Boote schieben noch mehr an. Alle haben Lärmschutzkopfhörer auf. Man versteht also nichts. Auch hier wieder Vollgas, Slalom, 180’s, 360’s… Luisa wusste nicht, ob sie geschrieen hat weil sie sich selbst nicht hören konnte. Ein bisschen wie Achterbahn und ein großer Spaß. Auch hier gab es wieder Alligatoren zu sehen und ein paar Erklärungen zum Ökosystem.

Danach waren wir noch in dem Wildlife Shelter. Hier habe ich auf Fotos verzichtet, weil ich fand, dass die Tier dort nicht artgerecht untergebracht waren. Die Alligatorshow im Anschluß war jedoch sehr aufschlußreich. Man hat viel wissenswertes über die Tiere erfahren. Und über die burmesischen Pythons die vor 12 Jahren eingeschleppt worden sind. Die vermehren sich wie verrückt und werden das ganze Jahr über bejagt, da sie auch große Alligatoren angreifen und töten und quasi keine Feinde haben. So ein Kampf zwischen den beiden Species geht aber nicht immer gut für die Python aus. Man hat schon 50kg Hunde und Hausschweine in Mägen von diesen Pythons gefunden und es werden immer mehr. Und Luisa hat sich überwunden und einen kleinen Alligator (Jelly) auf den Arm genommen.

Mangroven Tunnel
Besorgte Mutter
Fun…
Even more fun…

Noch ein kulinarischer Tip. Ich habe heute mal einen sog. Crab Cake probiert. Das ist quasi ein Burger Patty aus Krabben (hier die blue crab). Das ist wirklich ein Gedicht. Unbedingt einmal probieren wenn ihr in der Gegend seid!

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