Taufua

Ich habe wunderbar geschlafen. Aber erst sehr spät. Oder früh. Wie ihr wollt. Keine Ahnung wieviel Uhr es wirklich war. Jedenfalls ist es nicht bei dem Vodka geblieben. Thomasio aus Finnland kam dann noch mit einem wirklich sehr leckeren Rum daher und wir haben dann mit Ela (Hamburg) noch ewig am Strand gelegen, Rum getrunken, bewusstseinserweiternde Kräuter… Naja, jedenfalls ein unglaublicher Sternenhimmel. Irgend wann habe ich es dann auch ins Bett geschafft. Zusammen mit ca. 1Kg Sand… Wo ich den doch so liebe. Egal. Heute morgen die Laken ausgeschüttelt und kurz durch die Fale gefegt. Fertig. Passend zum unglaublichen Sternenhimmel habe ich heute auch einen unglaublichen Hangover. Es ist mittlerweile 10:00 und das Frühstück, wie am Vorabend an einem großen Tisch serviert, war abwechslungsreich und reichhaltig. Sehr gut. Die zwei anderen Stargazer haben es leider verpasst und sind bis jetzt noch nicht aufgetaucht. Ich gehe jetzt mal schnorcheln… und lasse mir von Anthonio eine Prepaid-Simkarte aus Apia mitbringen. Die kostet mit 750MB 19Tala und hier kostet eine Stunde 20Tala.

Das Schnorcheln war leider etwas enttäuschend. Im erstem Moment war ich richtig geschockt, weil der Meeresboden mehr an ein Massengrab mit Gebeinen denn an ein lebendiges Riff erinnert. Überall tote und abgestorbene Korallen und Seeigel. Deutlich weniger Rifffische als auf Fiji. Kein Wunder. Wovon sollen sie auch leben? Dazwischen kleine bunte Farbtupfer mit neuen Koralleninseln. Aber noch relativ klein. Den Grund dafür habe ich erst nach dem Schnorcheln erfahren. 2009 gab es hier einen lokalen Zunami. Das Epizentrum lag nur 200km vor der Küste Samoas. Eine 6m hohe Welle hat nur 7 Minuten nach dem Beben alles weggefegt, was hier an der Küste stand. Alleine in der Familie Taufua gab es in dieser einen Nacht 13 Tote, über 300 Tote an der Südküste Sanoas. Mittlerweile steht das Resort wieder, aber die Folgen dieser Naturgewalt sind noch überall zu sehen. Nicht nur im Riff sondern auch an Land, wo Bäume von einem halben Meter Stammdurchmesser in Brusthöhe einfach abgetrennt wurden. Das ursprünglich hinter dem Resort gelegene Dorf ist völlig zerstört worden. Es wurde auf dem Hügel knapp 1km entfernt neu aufgebaut. Teilweise sieht man noch die Pfähle, wo zuvor Häuser standen. Mickey der Host vom Resort hat damals das zurückweichende Wasser gesehen und alle im Resort auf den Hügel gescheucht. So gab es ausser ein paar Verletzten keine Todesfälle unter den Gästen. Aber für das Dorf kam die Warnung zu spät bzw. wurde nicht wahrgenommen. Ein trauriges Kapitel. Mittlerweile gibt es auch hier ein Tzunami Frühwarnsystem mit Sirenen. Erklingen diese, dann heisst es laufen was die Füsse hergeben. Es wurden auch Wege auf den Hügel hinauf angelegt. Damals haben sich die Menschen durch den Urwald nach oben kämpfen müssen. Bei der Steilheit und dem dichten Bewuchs kein leichtes Unterfangen. Ganz ehrlich, so etwas will ich hier nicht erleben. Der Cyclon Pam hat mir gereicht.

Abends gab es dann es wirklich erstklassiges Abendessen mit frischem Hummer „all you can eat“. Das Ganze garniert mit vielen Samoanischen Köstlichkeiten. Schlaraffenland.

Zum Abschluss noch eine Tanzvorführung und ein Lagerfeuer am Strand. Diesmal ohne Rum. Ein herrlicher Tag.

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