Der TAC oder auch Tongariro Alpine Crossing ist angeblich die schönste Hike-Tagestour in NZ und unter den Top 10 der Welt gerankt. 19,4 km und 1200+ Höhenmeter sind aber auch kein Pappenstiel. Um 7:00 soll das Shuttle kommen und uns an der Westseite zum Einstieg in den Track bringen. Shuttle ist pünktlich, Wetter eiskalt und leicht bewölkt – soll aber besser werden. Und mir reisst das Schuhband am linken Schuh. Großartig. Auf der Busfahrt habe ich das notdürftig zusammengefrickelt. Beim Abstieg schnüre ich die Boots nach und da reisst dann das Rechte. Scheiss Qualität Herr Katmandu!!! Und das bei Tretern für 499$!! 🙁
Der Aufstieg beginnt noch auf dem Sattel. Erst sind es gemütliche und vorbildlich präparierte Wege durch die mittlerweile wieder bewachsenen Lavafelder. Der erste Anstieg lässt die Fliesjacke schnell im Rucksack verschwinden. Der Plan ist es, sich von der großen Massen an wanderwütigen Mittätern rechtzeitig zu separieren. Schweisstreibende Idee, aber immerhin gelungen. Da wackeln pro Tag 700 Leute rüber. Und ein Pulk feixender US Teens ist keine Begleitung in meinem Sinne. Nach 45 Minuten hört die Vegetation auf und geht in eine Steinwüste über. Der nächste Sattel ist in Sicht. Oben angekommen stelle ich fest, es ist nicht der letzte. Immer wieder folgt auf das „Hurra oben“ ein „Oh, geht doch noch höher„. Aber man gewöhnt sich dran.
Aber dann ist es geschafft. OBEN nach knapp 9km.10:07 zeigt die Uhr. Bleiben noch 11km für den Abstieg. Erst mal gescheit frühstücken. Meine 7 Minuten Eier waren wohl doch nur 5 Minuten. Höhenluft? Jedenfalls alle kaputt und ausgelaufen. Riesen Sauerei. Aber die Stullen und das Obst munden. Ca. eine Stunde sitze ich da am Kraterrand und schaue von oben in die rauchenden Kamine. Schon sehr beeindruckend.
Wenn man will, kann man jetzt links abbiegen und mit weiteren 1,5 Stunden auf den Summit des Mt. Tongariro. Das ist aber nur 150m höher und verspricht keine umwerfend anderen Aussichten. Viel lieber gehe ich dann etwas weiter unten um einen der blaugrün schimmernden Bergseen. Das ist auch noch mal ein Umweg von einem Kilometer – aber ein sehr beschwerlicher. Trotzdem lohnt es sich. Links und rechts rauchen und zischen Dampffontänen aus dem Boden. Sehr Spooki – der letzte Ausbruch ist noch nicht lange her. Damals 2012 gab es eine Explosion und eine Pyroklastische Wolke. Man kann immer noch Krater von eingeschlagenen Lavabomben sehen und in einer DOC Hütte ist eine Lavabombe durch das Dach geflogen und hat einen Raum verwüstet. Durchaus noch aktiv die Kameraden hier.
Die Rückseite eröffnet einem den Blick auf die Taupo Region mit den Seen. Sehr schön. In endlosen Serpentinen schraubt sich der Weg nach unten. Man kann das Ziel den Parkplatz für das Shuttle schon recht bald sehen – aber bis dahin sind es noch bequem drei Stunden. Die sich ziehen wie K A U G U M M I. Zumal ich unter der dicken Zehe am nicht gescheit verschnürten Schuh eine Blase bekomme. Autschn. Um 14:11 bin ich dann platt aber zufrieden am Parkplatz.
Done for today…
Die heutige Route (mal per pedes):
Konntest du eine Erfrischungsrunde in einem See ziehen od ist das zu kalt od zu gefährlich wegen Ströhmungen?
Ne das ist nicht wirklich gesund das Wasser