Luisa war schon nach dem Wachwerden nicht gut drauf. Schlaff, appetitlos, lustlos, nörgelig. Da ich aber für heute die Hop On Hop Off Bustour gebucht hatte (78$), sind wir dann trotzdem los. Nach dem Frühstück (also ich gefrühstückt, Luisa nichts) sind wir also vom Hotel zu Fuß zu dem nächsten Stopp von dem Busveranstalter gelaufen. Den Bus haben wir genau verpasst und mussten 30 Minuten auf den nächsten warten.
Die Technik an Bord war ziemlich marode. Der Sprachkanal liess sich nicht wechseln und die Lautstärke auch nicht justieren. So plärrten die Billokopfhörer unangenehm laut, aber zum Glück auf Englisch und nicht Mandarin los. Die Fahrt war informativ aber auf dem Dach des Cabriobusses war es unfassbar heiss. Trotz Sonnencreme haben wir beide ordentlich Farbe abbekommen. In Little Havanna sind wir dann ausgestiegen und zu Fuß durch das Viertel gelaufen.
Little Havanna trägt einen in eine andere Kultur und auch ein Stück weit in eine andere Zeit. Unter den schattigen Palmen der Seitenstraßen sitzen alte Männer und spielen Schach. In den meist kleinen Geschäften werden oftmals Zigarren gerollt und in fast jedem Cafe/Bar schallt einem Livemusik á la Buena Vista Social Club entgegen. Die meisten Musiker sind auch ähnlich alt und strahlen einem zahnlos lächelnd entgegen. Es gibt kaum Neonreklamen. Oft werden die Geschäfte mit Wandmalereien angepriesen. Überhaupt gibt es viel Streetart zu sehen. Ganz oft sind die Kunstwerke mit einem QR Code versehen, der einem weitere Infos zuführt. Da Luisa immer noch nichts essen wollte, habe ich auch darauf verzichtet. Zum Glück hatten wir vier Wasserflaschen mit. Die haben wir auch echt gebraucht. In Little Havanna ist dann noch der Bus mit dem wir eigentlich fahren wollten, mit Motorschaden liegen geblieben. Dem war es wohl auch zu heiss. Wie wir um 14:30 wieder im Hotel waren, sind wird beide völlig erledigt erst mal auf das Bett gefallen. Luisa ist sofort eingeschlafen.
Am frühen Abend sind wir aber noch einmal los. Da ich meinen JBL Kopfhörer bei der Schnorcheltour auf Marathon etwas zu lange im Salzwasser hatte (🙈 der taucht nix), wollte ich mir noch neue Airpods besorgen. Das hat auch funktioniert. Auf dem Rückweg sind wir dann in dem 11th Street Diner eingekehrt. Luisa wollte noch immer nichts essen. Ich hatte einen sehr leckeren Burger mit französischem Camembert und großartigen Coleslaw. Das wurde dann auch echt Zeit. Männer kurz vor dem Unterzucker… Der Diner ist sehr kultig und voll im 50er Jahre Stil. Von außen sieht er aus wie ein Airstream. Von innen sieht man, das es in Wirklichkeit wohl mehrere Airstreams waren. Absolute Empfehlung!
Der Spaziergang über den Ocean Boulevard zurück zum Hotel führte uns vorbei an den farbenprächtig illuminierten Art Deco Häusern. Das war dann noch ein schöner Abschluss.
Ich hoffe Luisa geht es morgen wieder besser.